Aus Zweigen gefertigtes Osternest mit drei roten Ostereiern und Palmkätzchen

Das Färben von Eiern zählt zu den bekanntesten Bräuchen zum Osterfest.

Bild: CC0

Osterbräuche

Osterlamm und Osterei

Ostern ist das älteste christliche Fest. Es hat zentrale Bedeutung, weil Gott Jesus Christus von den Toten auferweckt hat.

Zwischen Karsamstag und Ostersonntag, meist in den frühen Morgenstunden, wird in vielen Kirchengemeinden die Osternacht als Übergang zwischen Tod und Leben gefeiert. Bei der Osternachtsfeier wird im Freien ein Feuer entfacht, an dem die Osterkerze, ein Sinnbild für den auferstandenen Christus, entzündet wird.

Die Osterkerze brennt dann in jedem Gottesdienst von Ostern bis Himmelfahrt. An diesem Osterfeuer können alle Gläubigen eine Kerze entzünden und das Licht des Auferstandenen mit nach Hause nehmen. In der alten Kirche wurde die Osternacht als großes Tauffest begangen.

Gefärbte Eier als Zeichen für das Leben

Um das Fest der Auferstehung herum hat sich ein vielfältiges Brauchtum entwickelt, das immer den Sieg des Lichtes über die Dunkelheit, der Wärme über die Kälte, des Lebens über den Tod zum Inhalt hat. Zu diesem Brauchtum gehört das Verschenken von gefärbten Eiern als Zeichen für werdendes und nach dem Tod verheißenes Leben.

Schon in der Alten Kirche galt das Ei als Sinnbild des Lebens und der Auferstehung und wurde auch den Verstorbenen mit ins Grab gegeben. Das heutige Brauchtum der Ostereier geht auch auf die im Mittelalter übliche Bezahlung der Zinsen und Abgaben in Form von Eiern am Gründonnerstag zurück.

Symbol für den Triumph über den Tod

Zum christlichen Osterfest gehört auch das Osterlamm, ein traditionelles Ostergebäck. Das Lamm wird als Zeichen des Lebens verstanden und sein weißes Fell steht für innere Reinheit und Frömmigkeit. Johannes der Täufer hat Jesus Christus als das Lamm Gottes bezeichnet (Joh 1,29), das für die Menschen geopfert wird. Als Symbol für den Triumph über den Tod wird das Osterlamm oftmals mit einer Siegesfahne versehen.

Eine Vielzahl von Osterbräuchen verschiedenster Herkunft wird gepflegt wie beispielsweise das Schmücken von „Osterbrunnen“ in Franken. Dabei dekorieren die Menschen steinerne Wasserbrunnenmit bunten Eierschalen, Kränzen, Blumen oder Girlanden. Der historische Hintergrund dieses Brauchtums ist umstritten; es gibt Quellen, die verorten die „Osterbrunnen“ in die einst durch Wasserarmut gekennzeichnete Fränkische Schweiz, wodurch der Wasserversorgung speziell in dieser Region eine hohe Bedeutung zukam – Grund genug, einen Brunnen zu schmücken.

"Osterlachen" und "Ostereierschieben"

Auch das „Osterlachen“ ist beliebt: es bezeichnet die Tradition, die Gottesdienstbesucher an Ostern mit der Predigt zum Lachen zu bringen und war vom 14. bis 19. Jahrhundert Bestandteil des christlichen Brauchtums vor allem in Bayern.

Bekannt ist ebenfalls das „Ostereierschieben“, wobei Kinder aus wohlhabenden Familien Eier und auch andere halbwegs runde Gegenstände einen Hang hinab rollen und sie von Kindern ärmerer Familien auffangen lassen. Obligatorische "Osterfeuer" hingegen, die auch ins Repertoire klassischer Osterbräuche zählen, verlangen keine besondere Aktivität, im Gegenteil: zumeist an Karsamstagen treffen sich an einem großen, lodernden Osterfeuer, das im christlichen Verständnis das Osterlicht symbolisiert - den Ausgangspunkt unseres Lebens.

14.08.2014
ELKB